Album: Psychedelic
Behaltet euer Gold!
Wunder sind nicht echt …
auf der Suche nach meinen Gedanken
bin ich tief gefallen,
in die Grotte meiner Sinne -
gefangen im Labyrinth meiner Fragen,
gefoltert …
und ich kann mich nicht mehr tarnen,
bin wie ein schwarzer Monolith
im Licht des Mondes,
muss ansehen, wie die Zeit verfliegt …
später irgendwann,
befreit aus dem Labyrinth,
durchquere ich meine ganze Erinnerung,
von Macht bis zur Ohnmacht -
und schließlich finde ich mich,
… ein zerstörtes Kloster …
der Geier, mein treuer Gefährte,
sammelt meine zurückgebliebenen Trümmer,
gemeinsam hetzen wir wieder
durch unsere Gravitation
und fliegen von uns weg …
behaltet euer Gold!
Erscheinung
um mich herum schwirrt die entgegengesetzte Art und Weise von mir
und offensichtlich eine überstanden geglaubte Krise,
aus dem übel riechenden Nichts und der ewig eingeklemmten Zeit,
überfällt mich eine rätselhafte Erscheinung.
Draußen immer noch starre Kälte.
So steh doch auf!
… mitten in einer Reflexion der Einsamkeit, dem Gesetz folgend,
wie Teilchen ihre Verschränkung finden, stehe ich auf.
Kann ich jetzt gehen?
Im Korridor der Verzweiflung
und eiskaltem, ununterbrochenem Regen aus Angst, ja fast Panik,
ziehe ich den von dir geschenkten, warmen und dichten Mantel an.
Silizium
im Atem des Schweigens
fließt in Kaskaden,
die Fruchtbarkeit des Sandes …
noch salzig vom vergangenen Meer
lässt sich die Erinnerung
des anonymen Siliziums
vertrauensvoll fallen …
und in der Wärme meiner Hand
zergehen beide ineinander …
Zweige
Zweige beugen sich herab
von Bäumen, die den Himmel nie erreichen,
der letzte Tanz im Karmaflow …
heilend kühlen die Sümpfe
die Wunden der Jahre
mit Bandagen aus Erinnerung.
Töne, dem Urgesetz abgelauscht,
schneiden die romantische Atmosphäre
und rechtfertigen sich nicht.
Junge Triebe richten sich auf
als Denkmäler des Lebens,
lachen und weinen in vielen Sprachen …
Sehnsucht
Brüder erblicken einander,
Schwestern lächeln sich an,
hohe Grashalme sind im Wind gebeugt
ums verlassene Haus …
so haben schon die Ahnen
diesen Himmel gesehen,
abgekühlt durch den Herbstregen,
all die Monde dieser Welt verbergend …
über Menschenschatten tragen leichte Brisen
friedlich eingeschlafene Träume
und über Brücken rauscht es leise,
als ob die Ahnen singen würden …
scheinbar
der Himmel war klar,
scheinbar,
die Gefährten schliefen …
im süßen Traum
tanzte der Kanarienvogel
zum Lied des Schakals …
dieses Gefühl des Fluchtversuchs
ließ nicht nach
und kein Sturm in Sicht,
um diese Ruhe zu rechtfertigen …
ich hielt fest
meinen geschriebenen Brief,
… was wäre damit gewonnen,
nach dem Werfen der Flasche ins Meer?
der Mond war einsam,
sogar dies aber
nur scheinbar…
hellblau …
ein Wasser, das leicht fließen will,
rinnt den Hügel hinab,
Tropfen fließen mit,
nichtwissend, was sie erwartet
und tragen mit sich den Verlust
des Hellblauen durch die Erde …
ein Wind trifft weichzarte Blüten,
kein Blatt kann noch verhindern
die Berührung mit der Erde,
Grashalme lachen daneben
und beugen sich dem Wind,
das Hellblaue bleibt nur ein Traum …
Der Traum war so wahr ...
In sanfter Einsamkeit unsere Augen sich ertränkten
und wir stöhnten in uns selbst
den Fluch auf unsere eigene Hilflosigkeit.
Schimmernd die Wolken aus sich flossen.
Erschrocken, verstreute der Wind seine Brise
und ließ sie zitternd über den Bäumen schweben.
Nur eine Bitte bewegte sich
über unsere wässrigen Augen,
in der Hoffnung, irgendwann
die Träume würden nicht mehr plagen …
Die Zeit verliert ihre Konsistenz,
dort wo die Sonne die neuen Zweigenranken küsst
und versklavt von eigenen Leidenschaften,
steht das Leben in Asche geschrieben.