Prometheus' Erbe

Salvador Dali - Geburt einer Göttlichkeit, 1960

 

 

 

 

„… aber was hilft alles Sträuben gegen eine eherne Notwendigkeit? Ergebung und Resignation ist das einzige, das dem Menschen bleibt und ziemt. 

Fällt nicht in Wahrheit seine Natur ihm als ein unabweisbares Erbe zu, haben ihn, zusammen mit diesem, nicht seine nähere und seine weitere Umgebung zu dem gemacht, was er heute ist?“

 

Rudolf Eucken
aus „Geistige Strömungen der Gegenwart“,  1920

 

 

 

 

 

du …

 

warst ein rätselhaftes, stilles Wesen,

spurlos überquerend die Gewässer 

in den Träumen meiner spektralen Welt

- noch gestern warst du mein Bruder –
 

verschwandst langsam in deine gewölbte Welt

und ließt mich zurück allein …

im Zweifel des letzten Gedankens,

in der Scheu der frühen Rose,

in der warmen Träne des Augenblicks,

blutend fließend auf meiner Wange
 

und ich zitterte ... und war am Leben...
 
Delk Danwe

 

 

 

 

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„... dar la ce folosește toată rezistența împotriva unei necesități de neclintit? Supunerea și resemnarea este singurul lucru care îi rămâne și i se potrivește omului.

Oare nu natura lui îi este, de fapt, o moștenire de necontestat și, împreună cu aceasta, nu împrejurările sale l-au făcut ceea ce este astăzi?“

Rudolf Eucken
din „Curentele spirituale ale prezentului”,  1920

 

 

 

 

tu …

 

erai o enigmatică și tacută făptură, 

trecând fără urmă peste ape

în visele din lumea mea spectrală,

- și mai ieri îmi erai frate -

 

dispăreai încet, în lumea ta boltită,

și mă lăsai singur în urmă

 

în îndoiala ultimului gând,

în sfiala trandafirului timpuriu,

în lacrima-mi caldă de-o clipă,

pe obraz curgându-mi sângerând

 

iar eu tremuram … și eram viu …


Delk Danwe

 

 

 

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Der Philosoph und Literaturnobelpreisträger Rudolf Eucken 1908 in einer zeitgenössischen Aufnahme. © picture-alliance / dpa Foto: dpa
Rudolf Christoph Eucken 

Philosoph und Literaturnobelpreisträger (1908)

 

 

 

Der vergessene Nobelpreisträger …

von Astrid Reinberger (auf NDR.de)

 

Er gilt als der Begründer des Neu-Idealismus.

Vor allem in Skandinavien haben sich viele mit den Theorien des Ostfriesen auseinandergesetzt.

Die 1907 veröffentlichten "Grundlinien einer neuen Lebensanschauung" wurden sofort nach ihrer Veröffentlichung ins Schwedische übersetzt.

Auch der schwedische König Oscar II. befasste sich mit Euckens religionsphilosophischen Schriften und hielt große Stücke auf den Philosophen.

Eucken wurde schon vor der Verleihung des Literaturnobelpreises zum auswärtigen Mitglied der schwedischen Akademie der Wissenschaften ernannt. 

 

Dennoch: Dass Eucken 1908 als zweitem Deutschen nach dem Historiker Theodor Mommsen der Nobelpreis verliehen wurde, war eine Kompromisslösung. In der engeren Wahl standen der englische Dichter Algernon Charles Swinburne und Selma Lagerlöf. Letztere sollte den Nobelpreis dann ein Jahr später bekommen. Da es in der Akademie keine Mehrheit für den einen oder anderen Kandidaten gab, einigte man sich schließlich auf eine dritte Person: Rudolf C. Eucken. 

 

In Deutschland blieb die Resonanz auf die Verleihung des Preises verhalten.

Eucken reagierte verblüfft darauf, dass die Preisvergabe im Ausland so viel mehr gewürdigt wurde als in Deutschland. Es ging ihm nicht um schön Formuliertes oder prägnant Durchdachtes.

Einseitigen Intellektualismus lehnte er ab, darin "versande die Tiefe des Lebens". 

 

Gegen die Theoriegebilde der Gelehrtenphilosophie forderte er eine "intuitive Lehre" und praktisches Handeln. 

In der einsetzenden Industrialisierung seiner Zeit sah er eine gefährliche "Scheinkultur des Technischen" aufziehen, diese belaste mit ihrer "fiebrigen Arbeitskultur" die Seele. Dagegen forderte er eine stärkere Auseinandersetzung mit der Natur, nicht um der Natur willen, sondern um den Menschen zur Ganzheitlichkeit zu bringen und ihn eine höhere Geistesstufe erlangen zu lassen.

 

Er promovierte über Aristoteles' Bemerkungen zur Vernunft und setzte sich intensiv mit den Theorien der "großen Denker" auseinander: Neben Aristoteles beschäftigte er sich vor allem mit Plato und Thomas von Aquin. Auf der Suche nach der idealen Weltanschauung entstanden Bücher wie "Der Kampf um einen geistigen Lebensinhalt" (1896), "Der Wahrheitsgehalt der Religion" (1901) und seine beiden Hauptwerke: "Der Sinn und Wert des Lebens" (1908) sowie "Mensch und Welt" (1918), für Eucken nicht weniger als eine "Philosophie des Lebens"